Eckpunkte-Papier zum Beruf der Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker an Gesundheitsminister Spahn überreicht
Am 24. Juni hat Gesundheitsminister Spahn ein Eckpunkte-Papier zum Beruf der Heilpraktiker in Empfang
genommen. Mitglieder einer Arbeitsgruppe von 16 Berufsverbänden, Fachgesellschaften und Ausbildungsstätten waren zur Übergabe nach Berlin gereist. Die Autorinnen und Autoren des Eckpunkte-Papiers folgten damit der
Anregung und Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten und Gesundheitsausschuss-Mitglied Alexander Krauß,
dem Gesundheitsminister ein gemeinsam erarbeitetes Grundsatzdokument zu überreichen.
Die zentralen Botschaften des Dokumentes lauten:
Die Heilpraktikerschaft ist eine wichtige und unverzichtbare Säule im Gesundheitswesen.
Die Organisationen der Heilpraktikerschaft – Verbände, Fachgesellschaften und Bildungsanbieter – verfügen über Kompetenz und Erfahrung in allen Bereichen der Heilpraktikerausbildung und der Berufsausübung und müssen zwingend und kontinuierlich in einen möglichen Entwicklungsprozess zum Heilpraktikerrecht eingebunden
werden.
Das Eckpunkte-Papier beschreibt ferner in knapper Form wichtige Kernpunkte für zukünftige Entwicklungen im Heilpraktikerberuf und zur Ausbildung der Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker.
So werden der Erhalt der Therapiefreiheit und Therapievielfalt und die weiterhin weisungsfreie und selbständige Ausübung der Heilkunde für die Heilpraktikerschaft gefordert, außerdem die Wiederermöglichung der Eigenbluttherapie.
Die Heilpraktikerschaft positioniert sich zudem klar für den Erhalt der sektoralen Heilpraktikererlaubnis für den Bereich der Psychotherapie und für das Recht der Patientinnen und Patienten auf freie Therapie- und Therapeutenwahl.
Der Berufsstand versteht sich als ein wichtiges Instrument, die Forderungen der Weltgesund-heitsorganisation und der UNESCO zu erfüllen, die komplementären und traditionellen Verfahren in die Gesundheitssysteme eines jeden Staates zu integrieren und zu fördern.
Überreicht wurde das Eckpunkte-Papier von der jüngsten Heilpraktiker-Kollegin der Arbeitsgruppe – als Symbol für den hohen Frauenanteil und die Zukunftsorientierung der Heilpraktikerschaft. Der Minister machte im Gespräch deutlich, dass eine Überarbeitung des Heilpraktikergesetzes anstehe, ließ jedoch den Zeitpunkt offen.
Die bei der Übergabe ebenfalls anwesende CSU-Abgeordnete Emmi Zeulner äußerte sich als Mitglied des Gesundheitsausschusses sehr positiv zum Heilpraktikerberuf. Sie betonte dabei die Wichtigkeit eines gemeinsamen Auftritts der Berufsverbände gegenüber der Politik sowie die Notwendigkeit definierter Qualitätssicherungsmaßnahmen in der Berufsausbildung und -ausübung.
Das Treffen in Berlin wurde von allen Beteiligten als ein gelungener Auftakt für eine zukünftige Zusammenarbeit der Berufsvertretungen bewertet. Alle Autorinnen und Autoren des Eckpunkte-Papiers waren sich stets bewusst, dass diese Arbeitsgruppe noch nicht das Meinungsspektrum der gesamten Heilpraktikerschaft widerspiegelt. Die Arbeitsgruppe versteht die Chance dieser Aktion als Beginn einer kontinuierlichen und kollegialen Zusammenarbeit aller Vertretungen der Heilpraktikerschaft. Das Ziel ist, sich im Zusammenschluss gemeinsam für die Interessen der Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker und des Berufsnachwuchses einzusetzen.
Zukünftige Diskussionsthemen der Heilpraktikerschaft werden z.B. die Heilpraktikerausbildung, das Gutachten des Bundesgesundheitsministeriums zum Heilpraktikerberuf und Maßnahmen der Qualitätssicherung sein.
Weitere Informationen: https://www.heilpraktiker1.de/voller-einsatz/